Corona
Corona-News

„Vier der knapp 22 Millionen Rumänen leben in verschiedenen EU-Staaten – die meisten in Italien und Spanien. Das stellt das Land in Zeiten der Corona-Pandemie vor besonders große Herausforderungen. Eine Heimreise über die Ostertage ist für viele Rumänien derzeit nicht möglich, Rückkehrer aus Risikogebieten müssen sich für 15 Tage in Selbstisolation begeben. Gegen Verstösse wurden öffentlichkeitswirksam Geldbussen von umgerechnet 2000 Euro verhängt.
Auch das Gesundheitssystem ist schwach – seit dem EU-Beitritt 2007 sind zehntausende Pflegekräfte und Mediziner ausgewandert. ‚Die Hälfte unserer Ärzte, die in anderen EU-Ländern arbeitet, würden wir jetzt dringend brauchen‘, sagt Vlad Voiculescu, der 2016 als Gesundheitsminister in einer Expertenregierung versucht hat, eine Reform des Gesundheitswesens anzustossen.“  (Auszug Frankfurter Allgemeine, 17.03.2020)

Auch in Craiova steht alles still. Unsere Schule und der Kindergarten bleiben geschlossen. Im Altersheim dürfen die Bewohner keine Besuche mehr empfangen. Ein grosses Problem ist die Versorgung der vielen alten, bedürftigen und kranken Menschen, die wir mit warmem Essen und Brot versorgen. Unsere älteren Sozialarbeiter sind teilweise Risikopatienten und bleiben zu Hause. Nun rekrutieren wir jüngere Leute und versuchen, die Bedürftigen kurzfristig mit Lebensmittelpaketen zu versorgen. Im Gegensatz zu der Schweiz funktioniert vieles in Rumänien nicht. So sind viele Hilfsbedürftige in Craiova auf uns angewiesen.

Auf der Baustelle des neuen Kindergartens darf mit den vorgegebenen Sicherheitsabständen nach wie vor gearbeitet werden. Darüber sind wir sehr froh. Viele geplante Einsätze von Fachkräften wurden leider abgesagt, ein Volontär musste frühzeitig ausreisen.

Wir tun, was wir können, hoffen und beten, dass sich die Situation bald ändert.